Am Dienstag 07.09. wurden die beiden mit dem Kremser Sportbus, dankenswerter Weise pilotiert von Andi Schwarz und Gerhard Schiffauer, zum Startpunkt nach Erlangen gebracht. Nach einer kurzen Einrollphase ging es durch Oberfranken in Richtung Fichtelgebirge. Das erste Etappenziel war in Zell erreicht. Bereits nach diesem ersten Abschnitt war klar, dass es da keine flachen Straßen gibt, es ging entweder rauf oder runter, und das sollte die nächsten Tage auch so bleiben.
Am zweiten Tag wurde Bayern verlassen und die beiden fuhren über teilweise sehr schlechte Nebenstraßen durch das Erzgebirge entlang der deutsch-tschechischen Grenze unter anderem durch die bekannten ostdeutschen Wintersportorte Klingenthal und Oberwiesenthal. Das Etappenziel war nach rund 2.500, teilweise sehr intensiven, Höhenmetern in Bärenstein erreicht.
Der dritte Tagesabschnitt führte die beiden nach Dresden. Die Straßen wurden zunehmend besser und die Berge etwas niedriger und so blieb am Nachmittag in Dresden genügend Zeit ein Stadtrunde mit Frauenkirche, Zwinger und Semperoper, zwischendurch mit dem einen oder anderen Bier, zu drehen.
Nun standen die zwei längsten Tagestouren an. Nach einem kurzen Abschnitt am Elberadweg führte die Route durch die sächsische Schweiz in Richtung Tschechien. Aufgrund der tiefen Elbetäler waren auch in diesem Abschnitt die Berge dicht aufeinanderfolgend. Nördlich von Prag wurde die Bevölkerungsdichte immer geringer und die Möglichkeiten Flaschen aufzufüllen und die Energiespeicher wieder zu laden überschaubar. Bei nach wie vor sommerlichen Temperaturen wurde nach rund 165 km die Stadteinfahrt von Prag erreicht. Der Freitagabendverkehr in Prag hat die letzten Kilometer erschwert und so kamen Hans und Günther erst um ca. 17 Uhr im Zentrum von Prag an. Nach einem kurzen Rundgang zur Karlsbrücke und zur Radhausuhr wurden die Speicher gefüllt und regeneriert.
Bei der Fahrt von Prag nach Budweis um 5. Tag wurde es nach der Stadtausfahrt von Prag ähnlich ländlich wie im nördlichen Tschechien. Nur Hans und Günther waren auf diese Situation bereits besser vorbereitet und hatten im Vorfeld etwaige Einkaufsmöglichkeiten recherchiert. Allerdings ohne zu berücksichtigen, dass am Samstagnachmittag im ländlichen Dorf das Geschäft nicht mehr offen haben könnte. In der zweiten Tageshälfte zogen allerdings vermehrt Gewitter auf und die Temperatur sank deutlich. Somit war der Wasserverlust auch nicht mehr so hoch wie die Tage davor. Kurz nach der Durchfahrt durch Temelin und den wirklich riesigen Kraftwerkbauten hat die beiden ein Gewitter erwischt. Durch die abschüssige Straße nach Budweis konnten die letzten Kilometer aber schnell abgespult werden und konnte am Hauptplatz von Budweis im trockenen Gastgarten das erste Bier genossen werden.
Der letzte Tag führte über den Grenzübergang Phyrabruck westlich von Gmünd in Richtung Zwettl und von Zwettl über Kottes in Richtung Kremstal. Auch in den letzten 3 Stunden war der Regen unausweichlich. Nach rund 900 km und ca. 12.500 Höhenmeter sind Hans und Günther aber schließlich am Sonntagnachmittag im sonnigen Gneixendorf angekommen.
Es war eine sehr spannende, durch die vielen Höhenmeter aber auch eine sehr fordernde, Tour, mit vielen Eindrücken und Sehenswürdigkeiten. Jedenfalls verliefen alle 6 Tage sturzfrei und defektfrei ab.