Bikepackingtour 2024

Ein Bericht von Günther Höfinger zum Bikepackingtour 2024 – Innsbruck – Meran – Grödnertal – Cortina d’Ampezzo – Udine – Triest – Celje (Slowenien) – Graz.

Hauptbahnhof in Innsbruck, die Reise beginnt.

Am 18. Mai sind wir – Hans Mittelhofer, Walter Schierhuber und Günther Höfinger – nach einer entspannten Anreise mit dem ÖBB-Railjet, in Innsbruck zur diesjährigen Tour aufgebrochen. Roman Berger ist leider kurzfristig erkrankt und musste am Vortag seine Teilnahme schweren Herzens absagen. Wie zu erwarten, war auch bei dieser Tour nicht nur Kraft und Ausdauer gefragt, sondern es musste auch improvisiert und flexibel navigiert werden. Es war auch schon bei der Anreise absehbar, dass eine gewisse Wetterfestigkeit unumgänglich sein wird.

Reparatur vom Freilauf.

Nach wenigen Kilometern, bei der Abfahrt vom Brenner, blockierte der Freilauf bei Günthers Rad. Die Fahrradgeschäfte in Sterzing waren am Samstagnachmittag vor Pfingsten bereits geschlossen, zum Glück hatte ein Fahrradverleih mit seinem Werkzeugequipment ausgeholfen und wir konnten so nach kurzer Reparatur den Anstieg auf den Jaufenpass in Angriff nehmen. Einstellige Temperaturen und nasskalte Wetterbedingungen auf über 2.000m, verursachten bei der Abfahrt „Schüttelfrost“ und steife Finger.

In Meran angekommen.

Nachdem schon zu Hause klar war, dass auch dieses Jahr das Stilfser Joch (Stelvio) nicht offen sein wird, wurde von Meran aus in eine sehr intensive Alternativroute gestartet. Nach wenigen Kilometern hatten wir die ersten 1.000 Höhenmeter absolviert und auf einer hügeligen Hochebene ging es in Richtung Bozen. Am Rückweg nach Meran hatte sich die obligatorische Gravelpassage in die Route eingeschlichen. Diese haben wir defektfrei überstanden und so kamen wir mit fast 3.000 Höhenmetern in Meran an.

Am 3. Tag stand der Gampenpass (17km Steigung mit 1.200HM), der Mendelpass und abschließend der Panidersattel über Kastelruth ins Grödnertal am Programm. Auf den Spuren des giro d’itala, der am nächsten Tag unserer Route folgte, kamen wir am letzten Anstieg in ein Gewitter. In St. Ulrich waren die nächsten 3.000 Höhenmeter geschafft und zeigte sich wieder die Sonne.

Weiter ging es mit dem Taxi.

Am Folgetag hatten wir unsere Highlight-Route über Sella Ronda, Pordoijoch und Passo Giau geplant. Allerdings waren wir uns nach ein paar Diskussionen und alternativen Routenvorschlägen, schnell einig, bei Dauerregen und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt fahren wir keine 3 Pässe auf über 2.200m Seehöhe. Ein Taxi musste her …

Abkühlung im Meer.

Nach einem entspannten, verregneten Tag in Cortina d’Ampezzo mit dem einen oder anderen Regenerationsbier, haben wir die hohen Berge hinter uns gelassen. Das regnerische Wetter konnten wir allerdings nicht abschütteln. Am Weg nach Udine war alles mehrfach mit dabei, Gewitter, Starkregen und ein paar Hagelkörner. Völlig durchnässt kamen wir am späten Nachmittag nach 160km in Udine an.

Die Tour am nächsten Tag nach Triest war im Vergleich zu den Vortagen entspannend, Temperaturen über 20°, kein Regen und nur rund 1.200 Höhenmeter. So konnten wir nach 4,5 Stunden Fahrt unsere Beine im Meer abkühlen und den Nachmittag in der Fußgängerzone von Triest genießen.

Unserem längsten Tagesabschnitt nach Celje (Slowenien) mit fast 200 km stand gleich bei der Stadtausfahrt von Triest ein längerer 20% Anstieg im Weg. Anschließend ging es über meist verkehrsberuhigte Nebenstraßen durch ländliche, hügelige Regionen, südlich an Laibach vorbei in Richtung Celje.

Die letzte Etappe führte mit rund 130km über Marburg, die südsteirische Weinstraße nach Graz. Zufrieden, etwas stolz, aber auch müde, haben wir am Grazer Hauptplatz auf eine schöne Woche mit steirischem Dosenbier, angestoßen.

Auf geht´s nach Hause.

So hatten wir nach 7 Tagen am Rad, und leider einen Tag im Taxi, 930km mit fast 14.000 Höhenmetern geschafft. Trotz teilweise schlechten und rutschigen Straßenverhältnissen sind wir in diesem Jahr, ohne Sturz und ohne Reifendefekt durch die Woche gekommen.

Nach der Tour ist vor der Tour, es wurde bereits bei der Heimfahrt im Zug über mögliche Routen für 2025 philosophiert.