Unsere Route führte uns vom 3. Juni bis 10. Juni von Feldkirch aus über Rapperswil – Luzern – Bern – Freiburg – Colmar – Tübingen – Kempten – München – Salzburg.
Nach einem Jahr Pause wurde im Herbst 2022 damit begonnen wieder eine bikepacking-Tour zu planen. Vom 03. bis 10. Juni war es nun so weit. Hans Mittelhofer, der alle Touren bereits detailliert vorgeplant hatte, Erwin Gabler, Franz Mayer, Gregor Geishofer, Roman Berger und Günther Höfinger sind, nach einer entspannten Anreise mit dem ÖBB-Railjet, von Feldkirch in Vorarlberg aus, zur gemeinsamen Tour gestartet. Die Wetterprognose war perfekt und so konnte das notwendige Packvolumen auf ein Minimum reduziert werden. Es kam, wie es kommen musste, nach 2 km die erste Baustelle mit Umleitung und wir haben uns gleich mal in Feldkirch verfahren.
Das gehört zu so einer Tour einfach mit dazu, genauso, wie die scheinbar unvermeidbaren – fast täglichen – Schotterpassagen und als Premiere führte die geplante Route über eine Stiege. Auch eine mit unserem Gepäck (fast) unfahrbare 23% Steigung – alles nur eine Frage der richtigen Übersetzung – durfte auf der Route nicht fehlen. All diese Überraschungen brachte unser Ziel mit sich, möglichst auf Nebenstraßen und somit dem teilweise intensiven Straßenverkehr auszuweichen. Nichtsdestotrotz hatten wir im Umkreis der Städte teilweise schon eine hohe Verkehrsbelastung. Positiv hervorzugehen ist in dem Zusammenhang München, trotz der Größe der Stadt gab es hier eine, vom Straßenverkehr entkoppelte Fahrradroute.
Am Weg haben wir viele schöne Eindrücke gewonnen …
… Schweizer Almwirtschaft
… Rapperswil-Jona eine für uns vorher vollkommen unbekannte Stadt am Obersee, schön aber alles andere als günstig
… Bern, nachdem die Young Boys Bern an dem Tag Cupsieger wurden, mit vielen Fans in schwarz/gelb
… Colmar, eine sehr schöne Altstadt mit vielen alten Fachwerkhäusern, und die Franzosen wurden ihren Ruf gerecht, alles nur französisch, und für Deutschsprechende Pizza erst ab 12 Uhr
… entspannter Tagesausklang beim „Hans im Glück“, eine für uns unbekannte Burger-Kette, aber nach 2 Tagen Schweiz und Zwischenstopp in Frankreich, gefühlt zu extrem günstigen Preisen und mit freundlichem Personal
… unerwartet schöne Zwischenstopps, wie in einem historischen Schloss-Cafe mit riesiger Tortenauswahl oder Pause direkt neben dem Chiemsee
… Tübingen als eine lebendige Studentenstadt mit uralten Fachwerkhäusern
… Blaubeuren mit dem beindruckend schillernden Blautopf und einem Speisenangebot aber ohne Gepäck, weil ja heute Feiertag ist
… vorbei an den bayrischen Königsschlössern (Schloss Neuschwanstein)
… in Bad Tölz wurden wir gleich von den Bullen angesprochen, weil in der Fußgängerzone Radfahrverbot ist
… München, mit lebendiger Innenstadt und einem Gastgarten neben dem anderen
Unglücklich waren die beiden Stürze von Franz. Insbesondere der Unfall vor einem Zebrastreifen, durch eine auf die Straße steigende Person, bereits am zweiten Tag. Neben den körperlichen Blessuren, war auch das Schaltwerk verbogen und durch das notwendige Zurückbiegen, riss das Schaltauge ein. Mit dem Risiko, dass das Schaltauge komplett abreißt und den Schmerzen am Knie, der Hand und am Brustkorb hat sich Franz aber die nächsten 5 Tage bis nach Salzburg durchgekämpft.
So sind wir alle gut und etwas stolz, dass wir es gemeinsam geschafft haben, in Salzburg angekommen. Daran konnten auch 2 Reifendefekte und 10 Minuten Regen am letzten Tag nichts mehr ändern. Von Salzburg ging es wieder mit dem Railjet, auf weichen und breiten Sitzen, zurück nach St. Pölten.