In diesen Jahr startete der RSC Krems mit zwei Teams. Fritz Rautner, Erwin Gabler, Hans Mittelhofer und Thomas Mairhofer sowie das Team Roman Berger, Manfred Koch, Ernst Beischlager und Andreas Schwarz.
RSC Krems / powered by Melasan Sport
Fritz Rautner, Erwin Gabler, Hans Mittelhofer, Thomas Mairhofer
4. Platz (43 Runden/924,5 km, 24:05:46 h)
Super-Platzierung nach Super-Rennen durch Pech vereitelt.
Als letzte Team-Vorbereitung für das RAA stand Grieskirchen im Terminkalender. Für den verhinderten Gerhard Wögerer sprang mit Thomas Mairhofer einer der besten Master 1-Fahrer ein, der zudem bereits Grieskirchen und RAA bestritten hatte. Unser Fahrerlager war schnell aufgestellt und eingerichtet und die Räder startklar gemacht, so dass wir genügend Zeit hatten, die Wechselzone zu inspizieren, eine Transponderübergabe-Strategie zu ersinnen und die Renneinteilung zu besprechen, die durch das Starterfeld bestimmt war: Mit dem Team um Ex-Profifahrer Peter Pichler stand für uns der spätere Sieger schon vor dem Start fest.
Der Plan war, das zumindest in den beiden ersten Runden, in denen kein Wechsel erlaubt war, zu erwartende hohe Tempo mitzugehen, also war Tom der Startfahrer, und es funktionierte. Beim ersten Wechsel zeigte sich unsere „bissige“ Übergabemethode als die schnellste. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass die drei Masters-Fahrer mit jeweils 2 Runden starten, allerdings waren wir das einzige Team mit dieser Einteilung. Fritz hatte dadurch nach der Wechselzone Vorsprung, musste aber alleine gegen den Wind fahren. Oberngruber, einer der besten Amateurfahrer, vom Pichler-Team attackierte voll auf seiner Runde, nur zwei Fahrer anderer Wertungskategorien konnten mitgehen.
Mit einem so frühen Ausreißer hatte wohl niemand gerechnet! Da alle 24h-Bewerbe zusammen gestartet waren, bildeten sich immer wieder Gruppen, wobei es in der Anfangsphase schwierig war, zu erkennen, wer denn nun zu den 24h-4er-Teams gehörte. Nachdem etwas Ruhe eingekehrt war, übernahm unser chilliger Youngster im Betreuerteam die Aufgabe, uns über den Live-Stream auf dem aktuellen Stand zu halten. Das Rennen verlief dann recht gleichmäßig bei konstant hohem Tempo. Aufgrund des starken Windes bis zum Abend konnten auch schwächere Fahrer „mitschwimmen“. Das Pichler-Team war auf und davon und sollte gegen Ende einen Rundengewinn einfahren.
Die Rennsituation, dass wir mit 2 weiteren Teams gleichauf auf Platz 2 bis 4 lagen und die Teams ab Platz 5 weit zurück waren, änderte sich bis zum Sonntagvormittag nicht. Gegen 8 Uhr wurden wir etwas nervös, da sich der Rundengewinn andeutete und wir die Auswirkungen abwägen mussten. Würde das Siegerteam Stärke demonstrieren wollen und gleich noch eine Attacke obendrauf setzen? Würden andere Teams eine Entscheidung suchen und das Tempo verschärfen? Die Teambesprechung ergab, dass wir mit dem bisherigen Rennen und dem sicheren 4. Platz schon mehr erreicht hatten als geplant. Den Spatz hatten wir also schon fix in der Hand, warum nicht auch nach der Taube greifen?
Wir einigten uns darauf, mit den „renn“erfahrenen Fahrern weiterzufahren und Hans in den Wechseln zu überspringen. Dies stellte sich als richtig heraus. Dann wieder Hektik durch die nächste Frage: Das Rennen hatte sich so entwickelt, dass die Rundendurchfahrt bei der Zeitnahme beim Ziel entweder kurz vor 11:45 Uhr oder kurz danach sein würde, also entweder eine Extra-Runde oder Ende. Ab 9 Uhr begann das große Rechnen. Die Rundenzeiten blieben gleich, was auf eine Extrarunde hindeutete. Da sollte dann Erwin fahren und seine Sprintstärke ausspielen. Letztendlich wurde es keine Extrarunde, was für uns aber bereits keine Rolle mehr spielte: Fritz fuhr auf seiner letzten Runde, fühlte sich gut und kurbelte „locker“ den ersten Anstieg hinauf.
Gleiches wollte er beim zweiten Hügel machen, nur sprang die Kette nicht auf das kleine Blatt, sondern einen Tick zu weit. Er werkte minutenlang, um die eingeklemmte Kette wieder frei zu bekommen – das Feld war weg. Großer Schreck natürlich bei den Betreuern, als die Spitzengruppe durchfuhr und sie Fritz nicht sahen. Was war passiert? Sie schickten Erwin (geplant war ja Tom) noch schnell in die Wechselzone, um für einen (jetzt unwahrscheinlich gewordenen) Sprint gerüstet zu sein. Ihm blieb aber nichts anderes übrig, als mit drei Minuten Verspätung in die Schlussrunde des Rennens zu gehen…
Die Enttäuschung war natürlich groß, es fühlte sich für alle wie eine Niederlage an! Mit etwas Abstand betrachtet hat das Wochenende aber unsere Erwartungen mehr als erfüllt: Die „Neulinge“ Fritz und Erwin haben die Nacht super gut verkraftet, Hans ist quasi als „alter Hase“ nun auf Du und Du mit den Top-Masters-Rennfahrern des Landes (Riesenkompliment für diese Leistung!!!) und schwierige Entscheidungen haben wir zusammen getragen. Das kleine Motivationstief in den frühen Morgenstunden haben wir durch unser blödes Gerede (eine unserer leichtesten Übungen) gut überwunden.
Es war auch einfacher, weil wir mit den vier Fahrern des zweiten Teams „Leidensgenossen“ hatten, die immer wieder mit einem guten Spruch für Lacher sorgten. Die Stimmung war einfach klasse.
Danke an Roman für die super Organisation und unseren perfekten „Lagerplatz“. Ein solches Rennen braucht auch gute Verpflegung, danke für die mitgebrachten Leckereien. Und ohne Betreuer geht bei diesem Event gar nichts: Franz, Ingrid und Marc – ihr wart super!
RSC Krems
Roman Berger, Manfred Koch, Ernst Beischlager, Andreas Schwarz
14. Platz (37 Runden/795,5 km, 24:07:46 h)
Es sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass der RSC Krems mit den Fahrern Manfred „Mandi“ Koch, Roman Berger, Ernst Beischlager und Andreas „Andi“ Schwarz ein zweites 4er-Team stellte.
Die ersten beiden Runden, da ja nach der ersten Runde kein Wechsel erlaubt war, nahm Mandi in Angriff. Er übergab in der Wechselzone an Roman und, wie schon bei der Vorbesprechung ausgemacht wurde, wechselte dieses Team ab dem 2. Fahrer nach jeder Runde. Von Roman übernahm Ernst und in weiterer Folge Andi. Diese Reihenfolge wurde bis zum Ende der 24 Stunden beibehalten. In diesem RSC-Team verlief das Rennen natürlich nicht so dramatisch wie im 1. Team, es wurden aber bei jedem einzelnen Fahrer super persönliche Rundenzeiten erzielt und trotzdem kam der „Spaßfaktor“ nicht zu kurz.
So konnte das Team Mandi, Roman, Ernst und Andi in der Zeit von 24 Stunden und 7 Minuten insgesamt 37 Runden zu je 21,5 km, somit insgesamt 795,5 km zurücklegen. Mit dieser Leistung konnte dieses Team von insgesamt 28 teilnehmenden 4er Teams den ausgezeichneten 14. Rang erkämpfen.
Auch in diesem Team herrschte ausgezeichnete Stimmung, denn nur so ist es möglich solche guten Leistungen zu erzielen.