Gold für Fritz Rautner bei Comeback
Vor genau drei Monaten erlitt er im März einen Oberschenkelbruch beim Trainingslager auf Mallorca. Unter ärztlicher Anleitung begann er sofort konsequent mit Bewegungstherapie und Muskelaufbau. Nach 6 Wochen versuchte er sich zum ersten Mal auf der Walze: Bei niedriger Trittfrequenz kämpfte er sich 20 Minuten durch. Doch wenige Tage später saß er bereits auf dem Straßenrad. Zuerst eine Ausfahrt alleine, die aufgrund des starken Windes mehr Frust als Lust war. Danach fuhr er etliche Trainingsrunden mit seiner Lebensgefährtin – in umgekehrter Reihenfolge. Im Windschatten fand er leichter zu seinem Rhythmus, konnte das verletzte Bein schneller an die Bewegung gewöhnen.
Dazwischen immer wieder Kräftigungs-, Dehnungs- und Mobilisierungsübungen. Die Schmerzen wurden weniger, so langsam konnte er auch wieder mehr Kraft aufs Pedal bringen, Anfang Juni wagte er sich dann an die ersten Hügel in der Umgebung, dann an die etwas längeren Steigungen im Waldviertel als Intervalleinheiten. Das Fahren ging ganz gut, nur in Kurven und bei schnellen Abfahrten wirkte die Sturzerfahrung noch wie eine Bremse.
Für ihn war klar, wenn er heuer ein Rennen fahren würde, dann eines mit wenig Risiko – so wie bei einem Bergrennen beispielsweise.
Die Ausfahrten wurden länger und schneller, er fühlte sich eigentlich schon recht gut, aber wo stand er mit seiner körperlichen Verfassung wirklich? Was bietet sich besser an um das herauszufinden, als ein Rennen? Da kam das Lilienfelder Bergrennen, bei dem er im vergangenen Jahr Zweiter wurde, gerade recht.
Bei der Anfahrt zu den Serpentinen hinauf Richtung Muckenkogel war er vorne mit dabei, ein erster Blick auf den Puls ließ diesen gleich nochmals steigen… Es schlich sich ein Fahrer weg, der Fahrer direkt dahinter ließ abreißen und Rautner an dritter Stelle wollte nicht nachsetzen, um nicht zu riskieren, dass er am Ende vielleicht „eingeht“. In einer Vierergruppe näherte er sich dem Ziel. Auf einem flachen Stück setzte sich ein Fahrer ab, Rautner blieb bei seinem Tempo: Er kannte den anderen Fahrer neben sich und war sich sicher, sich im Schlussanstieg vor dem Ziel gegen diesen zu behaupten. So war es dann auch: Auf den letzten 200 Metern attackierte der „Gegner“, doch Fritz Rautner konterte und hatte mehr dagegen zu halten. Mit dem Stockerlplatz gelang ihm eine mehr als erfolgreiche Rückkehr ins Renngeschehen.
Als „Zuckerl“ gab es in diesem Rennen auch noch die Goldmedaille für die Niederösterreichische Bergmeisterschaft!
Distanz: 4,8 km
- Fritz Rautner (1. NÖ-Meisterschaft Master 1, 3. Rang Master 1)